Theorie und praktische Anwendung der systemisch-lösungsorientierten Beratung

Beratung durchzieht als Querschnittsaufgabe einen Großteil der Aufgabenbereiche von Kita-Leitungen. Sie sind besonders dann gefordert, wenn problematische (Beratungs-) Gespräche anstehen oder Konflikte zu lösen sind. Die Beratungssituationen können dabei von Tür- und Angelgesprächen mit Eltern bis hin zu geplanten prozessorientierten Gesprächen wie der kollegialen Fallberatung mit Mitarbeiter*innen reichen.

In allen Beratungszusammenhängen sind Sie als Leitung gefordert, gemeinsam mit den Ratsuchenden (Eltern/ Mitarbeiter*innen) deren Ressourcen und Stärken zur eigenen Problemlösung zu erkennen und Maßnahmen der Selbsthilfe zu aktivieren.
Im Seminar erfahren Sie theoretisch und praktisch, wie mit Sie mit Hilfe systemischen Denkens lösungsorientierte Beratung in der Praxis umsetzen können. Sie tauschen sich über unterschiedliche Beratungsanlässe und Ziele von Beratung in Bezug auf Ihre Leitungstätigkeit aus und reflektieren Ihre Haltung und Ihr Beratungsverständnis dabei. Mit der Vermittlung von systemischem Denken und praxisorientierten Gesprächstechniken können Sie Ihre Kommunikationskompetenz erweitern und erhalten anwendbare Instrumente für Ihre Gesprächsführung für Ihre Zusammenarbeit mit Eltern und Mitarbeiter*innen.

Ziele:

Die Teilnehmer*innen verfügen über die Grundannahmen des systemischen Denkens und erhalten Anregungen für die praktische Umsetzung systemischer Gesprächsführung im Arbeitsfeld der Kita.
Sie setzen sich mit ihrer Haltung, ihrem Beratungsverständnis und den Anforderungen an Beziehungsgestaltung als Grundlage für ihre Beratungskompetenz auseinander.
Folgende Aspekte der professionellen Beratung stehen dabei im Vordergrund:

  • Unterschiedliche Beratungsanlässe und Zielen von Beratungsgesprächen in der Institution Kita (mit Eltern und Mitarbeiter*innen)
  • Anforderungen an Beratungskompetenz
  • Beratungsverständnis und Rolle der Leitung im Beratungsprozess
  • Bedeutung der Beziehungsgestaltung im Beratungsprozess
  • Grundlagen des systemischen Denkens und Handelns
  • Techniken und Methoden der systemischen Gesprächsführung

Methoden:
Vermittlung, Input, Demonstrationen, Rollenspiele, Kleingruppenarbeit, Videosequenzen, Reflexion des pädagogischen Handelns und natürlich Üben und Ausprobieren


Dauer: 2 Tage (jeweils 9.00Uhr bis 16.00Uhr)

Teilnehmer*innen: 12 bis 16 Personen

Termin: Termin für 2023 noch offen

Ort: Saal II im Haus der Jugend in der Zillestraße 54, 10585 Berlin

Preis: 190 € pro Teilnehmer*in

Kurs-Nr.: 190-22

Anmeldung: [Anmeldebogen]

Referentin: Dipl. Sozialpäd. Cordula Sanner

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Die Welt des Gegenübers verstehen, ohne einverstanden sein zu müssen Momo, im Roman von Michael Ende, hörte auf eine Weise zu, dass die Ratlosen und Unentschlossenen genau wussten, was zu tun ist, die Schüchternen frei wurden und die Bedrückten zuversichtlich und froh. Was Momo dafür tat: Sie war mit aller Aufmerksamkeit und Anteilnahme beim Gegenüber. Dadurch können sich neue Welten eröffnen – für beide Seiten. Dennoch wird die Fähigkeit zuzuhören als Führungsqualität oft unterschätzt. Empathisch zuzuhören ermöglicht es, die inneren Beweggründe eines anderen Menschen, seine Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse kennen zu lernen, „in seinen Schuhen zu laufen“ und das Gegenüber zu verstehen. Dabei heißt verstehen nicht, einverstanden sein.

Leiter*innen können im pädagogischen Alltag durch ihr empathisches Zuhören die intrinsische, innere Motivation der Kolleg*innen hören und auch zu wecken und diese Einsichten im Wechselspiel einer mit der authentischen Selbstmitteilung für die Qualitätsentwicklung im Team zu nutzen. Dabei braucht es vor allem die Bereitschaft und Fähigkeit, für sich selbst gut zu sorgen, um dem Gegenüber mit Offenheit begegnen zu können.

Schwerpunkte:

  • Gefühle und Bedürfnisse im KiTa-Alltag
  • Empathie und Nichtempathie (Kommunikationskiller) erfahren
  • Bedürfnisse hinter Beschuldigungen, Anklage, Forderungen und auch Schweigen hören
  • Ärger hören und die Anliegen der Kolleg*innen verstehen
  • innere Bereitschaft zum empathischen Zuhören und Achtsamkeit für das eigene, innere Erleben entwickeln
  • Selbstempathie im Prozess des Zuhörens
  • Ort und Zeit zum Zuhören im herausforderungsreichen KiTa-Alltag finden und einen sicheren Rahmen dafür schaffen
  • Feiern und Bedauern als Element der Team-Kultur

Methoden:
Erfahrungen mit empathischen und nicht-empathischen Zuhören und Reflexion dieser, Input und Diskussion, Übungen und Rollenspielen in kleinen Gruppen oder zu zweit, Arbeit mit Fallvignetten und an eigenen Beispielen

 

Dauer: 2 Tage (jeweils 9.00Uhr bis 16.00Uhr)

Teilnehmer*innen: 12 bis 16 Personen

Termin:  Termin für 2023 noch offen

Ort: Saal II im Haus der Jugend in der Zillestraße 54, 10585 Berlin

Preis: 190 € pro Teilnehmer*in

Kurs-Nr.: 170-22

Anmeldung: [Anmeldebogen]

Referentin: Barbara Leitner (Prozessbegleiterin und Coach mit Schwerpunkt frühkindliche Bildung, Zertifizierte Trainerin für GFK nach M. Rosenberg, Autorin des Buches „GFK in der KiTa“ (Junfermann 2020))

Barbara Leitner Blickpunkt Kind

auf dem Weg zu einer fehlerfreundlichen und wertschätzenden Kommunikation im Team

Ein wichtiges Instrument einer wertschätzenden Teamkultur ist das Feedback der Mitarbeiter*innen füreinander: In dem sie mitteilen, was sie bei ihren Kolleg*innen an Interaktionen beobachten, wie sie diese im Verhältnis zu den Qualitätsmaßstäben des Teams sehen und welche Bitten und Vorstellungen sie für das künftige Vorgehen haben. Hilfreich ist ein Feedback, das ehrlich, klar und deutlich und zugleich fürsorglich ist. 'Sorge ich dafür, dass mein Gegenüber auch in der Lage ist, meine Botschaft aufzunehmen, mit der eigenen Wahrheit abzugleichen und auch die Bereitschaft zu wecken, über neue Vorgehensweisen nachzudenken?' ist die leitende Frage. Eine wertschätzende, an der Mitsprache und Mitgestaltung aller Teammitglieder orientierte Teamkultur braucht wohlwollendes, aufbauendes Feedback und eine eigene Kultur des Feierns und Bedauerns, um weiter gehen zu können.

Schwerpunkte:

  • Authentizität, Fürsorglichkeit und Klarheit als Leitungskraft
  • Beobachtung oder Wertung
  • Bedürfnisse als verbindende Ressource
  • Bitte oder Forderung
  • Klarheit und Wahlfreiheit zum Handeln
  • Feiern und Bedauern
  • Ressourcenbewußtheit/Stärkeorientierung
  • Teamentwicklung

Methoden: Input, Diskussion, Übungen und Rollenspiele in kleinen Gruppen, Meditationen – auf der Grundlage der Gewaltfreien Kommunikation

Zielgruppe:    Kita-Leiter*innen

Dauer:            2 Tage (jeweils 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr)

TN*innen:      12 bis 16 Personen

Termin:          Termin für 2023 noch offen

Ort:                 Saal II im Haus der Jugend in der Zillestraße 54, 10585 Berlin

Preis:              190,- € pro Teilnehmer*in

Referentin:     Barbara Leitner 

Kursnummer: 150-22

Anmeldung:   [Anmeldebogen]

 

Barbara Leitner Blickpunkt Kind

Barbara Leitner ist Dipl.-Journalistin (und als diese seit 2000 intensive Beobachterin der Kita-Landschaft), NLP-Master, CNVC zert. Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation und seit 2008 Dozentin, Prozessbegleiterin und Coach für Kita-Teams
Autorin des Buches „GFK in der KiTa“ (Junfermann 2020)


Das Tabu ist gebrochen: Es ist benannt, dass es grenzverletzendes und gewaltvolles Handeln von pädagogischen Fachkräften gegenüber Kindern gibt. Der pädagogische Auftrag und das Recht der Kinder auf gewaltfrei Erziehung gebieten sofort zu handeln und sich mit einen eindeutigen Haltungen und Handlungen zu positionieren. Hier gilt es ein Stopp zu setzen und übergriffiges Verhalten sofort zu unterbinden. Zugleich besteht eine große Unsicherheit darin, wie anschließend das Gespräch weitergeführt werden kann, wie also Gewalt gegen Kinder gewaltfrei verhindert und der Kreislauf von Gewalt und Gegengewalt unterbrochen werden. Es ist nicht akzeptabel, Vorfälle zu übersehen oder kleinzureden. Gleichzeitig ist es auch wenig unterstützend für eine würdige, freundliche Atmosphäre in der Einrichtung, die Fachkraft zu beschämen, anzuklagen und zu beschuldigen.
Notwendig ist ein dritter Weg, der der Verbindung, wie ihn die Gewaltfreie Kommunikation bietet: Auf der einen Seite sich klar und authentisch mitzuteilen: Was genau habe ich gesehen? Weshalb akzeptiere ich dieses Verhalten nicht? Für welche Werte und Bedürfnisse trete ich ein? Auf der anderen Seite bereit zu sein, der gewaltvoll handelnden Fachkraft auch zuzuhören. Bin ich in der Lage, mich in sie einzufühlen und zu verstehen, wie sie sich in diesem Moment fühlte und welche Bedürfnisse sie sich auf diese für mich unakzeptable Weise zu erfüllen suchte? Kann ich Mitgefühl mit ihr entwickeln?
Dabei geht es nicht um ein Wegreden. Verstehen heißt nicht einverstanden sein. Vielmehr geht es darum, auf einer tiefen menschlichen Ebene eine Verbindung und auch Einsicht und Umkehr zu ermöglichen. Genau das soll in diesem Übungsseminar an Fall-Vignetten und eigenen Beispielen erprobt und erfahren werden.

Ziel ist es, sowohl in der authentischen Mitteilung und als auch im verstehenden, empathischen Zuhören Sicherheit zu gewinnen und eindeutig und klar in der eigenen, an den Kinderrechten und der Menschenwürde orientieren Haltung zu bleiben und zugleich mit dem Gegenüber in der schwierigen Situation eine gemeinsame neue Perspektive zu entwickeln.

Der Workshop ergänzt die Arbeit mit der „Verhaltensampel“ zum Erziehungsverhalten, wie sie in viele Teams nutzen.

Referentin: Barbara Leitner (Prozessbegleiterin und Coach mit Schwerpunkt frühkindliche Bildung, Zertifizierte Trainerin für GFK nach M. Rosenberg, Autorin des Buches „GFK in der KiTa“ (Junfermann 2020))

Barbara Leitner Blickpunkt Kind

Dauer: 2 Tage (jeweils 9.00Uhr bis 16.00Uhr)

Teilnehmer*innen: 12 bis 16 Personen

Termin: Termin für 2023 noch offen

Ort: Saal II im Haus der Jugend in der Zillestraße 54, 10585 Berlin

Kurs-Nr.: 110-22

Preis: 190 € pro Teilnehmer*in

Anmelden: [Anmeldebogen]

Das Führen von Kritikgesprächen und das Lösen von Konfliktsituationen gehört zur ‚Königsdisziplin’ der Kommunikation und Führung. Sie macht vielen Menschen Angst, insbesondere in sozialen Berufen, wo Harmonie häufig an erster Stelle steht. Oft werden die notwendigen Auseinandersetzungen gemieden, immer wieder verschoben, manchmal bis es zu spät ist und dann zur Eskalation kommt.

Ziel dieses Workshops ist es, Sie im Lösen von Konflikten und Führen von Kritikgesprächen stark zu machen. Sie werden die Dynamik von Konflikten besser verstehen, eigene und fremde Konfliktmuster erkennen und Ihr Handlungsrepertoire im Umgang mit Konflikten und Kritik erweitern.

Themen/Inhalte:

  • Zusammenhang von Kommunikationsfähigkeit, Kritik und Konflikt
  • Rolle der Angst
  • Kritikfähigkeit: Kritik geben und nehmen
  • Umgang mit verbalen Angriffen, Killerphrasen und Missverständnissen
  • Umgang mit Konflikten im Team
  • Von der Problemorientierung zur Lösungsorientierung

Methoden: 
Übungen, Gruppenarbeit, Diskussion und Selbstreflexion

Referentin: Dipl. - Psych. Antje Rogusch

Termin: 10.-12.10.2022 

Dauer: 3 Tage (jeweils 9.00-16.00 Uhr)

Teilnehmer*innen: max.16 Teilnehmer*innen

Ort: Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Ziegelstraße 30, 10117 Berlin

Kursnummer: 200-22

Preis: 285,-€

Anmeldung: [Anmeldebogen]